Mumias Newsletter Herbst 2023

Mumias Newsletter Herbst 2023

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Liebe LeserInnen


Gerne möchten wir euch wieder einmal über das Leben im Mumias Kids Centre informieren.

 

 

Trotz der in diesem Jahr ungewöhnlich starken Regenfälle, die mit heftigen Gewittern einhergehen, konnte im Mumias Kids Centre eine grosse Ernte eingefahren werden. Der Schweizer Samen gedeiht auch in Kenia bestens und die Heimbewohner arbeiten mit vereinten Kräften daran, die Versorgung mit eigenem Gemüse weiter auszubauen. Zum einen eignen sich die Kinder so Wissen für ihr weiteres Leben an und zum anderen können die weiterhin steigenden Nahrungsmittelpreise auf diesem Weg etwas abgefedert werden. So konnten im August u.a. 200 Kürbisse geerntet werden und auch die Rüebli-Ernte hat Anlass zur Freude gegeben.

Schaut die grossen Rüebli!
Welch Freude: Klein und Gross bringen die Ernte nach Hause.

Anders als hier in der Schweiz stehen die Kinder in Mumias schon jetzt kurz vor dem Beginn der Winter-/Weihnachtsferien. Das ist für alle etwas überraschend, da die Ferienzeiten von Seiten der Behörden immer wieder einmal verändert werden. In diesem Jahr ist es jedenfalls so, dass die Ferien am 28. Oktober beginnen und bis zum 8. Januar 2024 dauern. Für diese Zeit ist wiederum viel Kreativität und Ideenreichtum seitens der Mitarbeiter gefragt, um diese lange freie Zeit mit sinnvollen Aktivitäten zu überbrücken. In der Vergangenheit ist dies bestens gelungen, es wurden Ämtli verteilt, und die Kinder konnten sich durch das Mithelfen im Alltag viele praktische Fähigkeiten aneignen.

Eines der Ämtli: Unkraut jäten
Feierkleider für eine Geburtstagsfeier.

Nach einer langen Zeit mit einer grossen Kinderanzahl im Heim ist die Bewohnerzahl aufgrund der wieder angelaufenen Adoptionsverfahren deutlich gesunken. Nachdem wir länger über 30 Kinder betreut haben, sind es aktuell «nur» noch 18. Hinzu kommen sechs Jugendliche bis hin zu unserem Uni-Studenten Silvanos, der sich im letzten Jahr seines Studiums befindet. 

Silva, unser Unistudent, rechts im Bild, unterstützt tatkräftig bei Büroarbeiten.

Zuletzt konnte Anfang Oktober die fünfjährige Mercy bei einem Ehepaar mit einer elfjährigen Tochter ein neues Zuhause finden.(Aus Personenschutz zeigen wir keine Bilder von Adoptivkindern und Familien).
Der kleine Moses, von dem wir euch in unserem letzten Newsletter berichtet haben, hat jüngst seinen 1. Geburtstag gefeiert. Nach seiner schweren Operation ist er weiterhin in physiotherapeutischer Behandlung. Er macht kleine Fortschritte, aber es braucht noch Zeit.

 Die Waisenkinder machen sich auf den Weg einen Mitarbeiter zu besuchen

Dieses Jahr ist unter anderem durch ein sehr grosses Bauvorhaben geprägt, dem Neubau der Schutzmauer. Dies wurde erforderlich, da die alte Mauer marode geworden war und ganz einzustürzen drohte. Baubeginn war im April, und bis Mitte Juli konnte dieses Projekt zur Hälfte fertig gestellt werden. Ein neues Eingangstor gehört dazu.
Eine grosse Anzahl Arbeiter hat sich hierfür eingesetzt, sie haben das Fundament gegraben und Tonnen von Kies, Sand, Beton und Zementsteinen verbaut. Das Ergebnis lässt sich sehen. 

Im Hintergrund ist ein Teil der bereits realisierten Schutzmauer zu sehen. Im Vordergrund werden die noch brauchbaren Ziegelsteine der alten gefallenen Mauer eingesammelt, um sie für den Bau von Kleinbauten aufzuheben.

Seit Mitte Juli ruht nun dieses Projekt, da hierfür keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stehen. Um den Weiterbau und damit die Fertigstellung der Schutzmauer zu ermöglichen, wird in Kürze eine Sammelaktion gestartet, weitere Informationen erfolgen bald in separatem Versand.

Ein weiteres Thema, das neben den Bewohnern des Mumias Kids Centres alle Kenianer beschäftigt und betrifft, ist die Stromversorgung. Immer öfter kommt es zu Stromausfällen im Land, aber ein Wechsel des Stromanbieters ist nicht möglich, da es nur einen gibt.

 

In letzter Zeit kam es gleich zweimal zu Kurzschlüssen infolge eines nahgelegenen defekten Strommastes. Einer davon löste einen Brand aus, welcher sich sehr schnell den Hochspannungsleitungen entlang dem Waisenhaus näherte. Die aus dem Schlaf aufgeschreckten Kinder und Betreuer sahen sich dem Feuer ausgeliefert und beteten verzweifelt um Schutz. Daraufhin stoppte das Feuer unmittelbar vor den Waisenhaustüren und erlosch. Gott sei Dank wurde niemand verletzt! Es entstand aber beträchtlicher Schaden an den versengten Elektrogeräten.


Schon längere Zeit war geplant, im Mumias Kids Centre Solarstrom zu generieren, um die Abhängigkeit von dem einen staatlichen Versorger zu reduzieren. Eine grosszügige Spende war für dieses Projekt reserviert, die geeignete Umsetzung war aber noch nicht klar. Nach eingehenden Beratungen hier in der Schweiz und auch vor Ort, konnten im Oktober 6 Solarpanels inklusive Batteriespeicher installiert und in Betrieb genommen werden. Diese Anlage gewährleistet nun die Stromversorgung für die Beleuchtung und die allerwichtigsten Geräte, wenn kein Strom vom Elektrizitätswerk geliefert wird.

Solarpanels auf dem Waisenhausdach

An dieser Stelle möchten wir uns wiederum sehr herzlich bei allen Unterstützern des Mumias Kids Centre-Waisenhauses bedanken!

  

Mit herzlichen Grüssen aus der herbstlichen Schweiz
Euer Mumias-Team Schweiz